Digitale Stadt – Handel in der Innenstadt

Ich habe nunmehr die bestehenden Angebote moderner Städte, zu denen keine im Norden zählte, verglichen und die Erfahrungen bisher zusammenfassen können.

Es gelang tatsächlich laut Nutzern ein Umsatzplus zwischen 10 % und 15 % im Vergleich zu Städten in denen kein digitales Schaufenster oder Händlerportal angeboten wurde zu erreichen. Allerdings muss man auch zugeben, dass eben nicht die abschließende Online Bestellung der Sinn ist, sondern auch die Sichtung der Produkte vom Sofa aus, um dann in der Stadt beim Besuch vor Ort bereits informiert zu sein.

Rückverfolgt wurde dies durch Online Rabatte, die dann im Betrieb eingelöst werden konnten.

Spitze waren dabei jene Systeme, die eine Sofortlieferung anboten, um dabei etwa Amazon die Stirn zu bieten. Die Kosten halten sich bei allen Anbietern in Grenzen, da diese Dienste auf alle beteiligten Betriebe mit einem Grundbetrag oder via Artikelanzahl abgerechnet wurden.

Interessant sind nur jene Systemanbieter, die es erlauben, die Warenwirtschaft der Händler auch an die Marktplätze der Stadt anzuschließen, wie für Shop- oder Warenportale eigentlich lange üblich.  Allerdings ist dieses Feature eben nicht unbedingt immer auch notwendig, etwa beim Wein oder Whisky-Händler, der lediglich einen Teil des Bestandes abbilden und anbieten möchte. Es muss daher beide Varianten im Angebot des Marktplatzes geben.

Wo liegt nun also das Problem in der Ausbreitung der digitalen Einkaufslandschaft?

Der Aufbau dieser Strukturen muss vor Ort etwa von einem „Digitallotsen“ oder Beauftragten schlicht händisch auch erledigt werden. Das Wort „Kümmerer“ habe ich bewusst vermieden, da es den Kern der Sache nicht trifft, geht es doch um Kontrolle einer Strategie.  Die meisten Anbieter förderten diesen Anlaufhelfer mit einer festen Summe, die es erlaubte etwa 20 bis 100 Betriebe einer Stadt, so auch Dienstleister und Handwerker anzuschließen und die Systeme zu erläutern und aufzubauen.

Daran scheitern leider auch öffentliche Vorhaben, denn entweder setzt man gar auf die Neuentwicklung von lange Vorhandenem oder unerprobten Insellösungen, denen schlicht die Anbindung oder am Ende gar die Mittel für das Marketing fehlen.

Hier sollte man auf erfahrene und erfolgreiche Anbieter setzen, die bereits bewiesen, dass es in vergleichbaren Gemeinden und Innenstädten funktioniert, denn hier fallen Kinderkrankheiten und falsche Theorien, etwa wie der Kunde tickt, durch Einsatzerfahrung einfach weg.

Gern tausche ich mich mit anderen aus, die Interesse an diesen Zukunftslösungen finden.