Schulterblick & Revolution im Netz!

Die Idee…

Die Grundidee, die mich verfolgt, ist die, re-Regionalisierung der Angebote für Services, Immobilien, Reisen, Autos, Handwerk, Buchhandel, Tourismus, Kultur, Handel, Dienstleistungen u. a. für den Mittelstand.

Was damit gemeint ist, erklärt dieser Film:

In den USA gab es bereits Ende der 1990er diesen Trend, offizielle Städteseiten mit Bürgerservices und eine dot .com Seite etwa mit den Yellowpages – die von den Gemeinden betrieben wurden und im Einzelfall sogar Geld in einige die Stadtkassen spülten.

Diese Regionaldienstleister konnten, wenn Sie aus dem Ort stammen, ebenfalls über Ihre Firmen die Kommunen durch Steuern und Jobs stärken. Voraussetzung ist allerdings immer die gegenseitige Verlinkung und Zusammenarbeit der Kommune  mit einem Anbieter vor Ort. Dazu braucht es einfach ein gutes Miteinander von Dienstleistern, Wirtschaft und Verwaltung.

Warum ist die Grundidee so genial gut?

Nehmen wir einmal ein einfaches Beispiel:

Wenn alle lokalen Makler auf Stadtserviceseiten Ihre Angebote einstellten, und Autos und Handwerker auch im Ort zu finden,  wäre man doch viel näher an den Nutzern als im Augenblick. Man hätte seinen Ort als Startseite, denn dort lebe ich und kann die Angebote auch unmittelbar erreichen, plus aller Neuigkeiten und Veranstaltungen und Services, die für mich wichtig und sogar zu Fuß erreichbar sind.

Immerhin weiß man doch in der Regel – wo man hinziehen will und braucht nicht – wie heute in Deutschland Immobilienportale, die erst die Angebote in Düsseldorfer Serverwüsten bündeln und uns erneut lokalisiert – per PLZ-Suche – voller neuer Werbung für teures Geld wieder verkaufen. So gehen Einnahmen vor Ort endgültig verloren und die Händler müssen diese Kanäle bedienen und ihre Waren beaufschlagen, obwohl sie oft nur eine Strasse weiter wohnen. Paradox? Wir Mittelständler und unsere Kunden sind den „Topanbietern“ und Beitragssammlern  derzeit ausgeliefert und besser sind diese „Ergebnisse“ leider ebenfalls nicht.

Was aber an der derzeitigen Entwicklung weitaus schlimmer ist – der Handwerker und Handel setzt sich dem SEO-Suchmaschinenwahnsinn ohne Grund aus. Der Vorteil, die kleine schlimme Firmenseite, die der Neffe in Schwarzarbeit zusammen kloppt ist zwar endlich unsichtbar geworden und auf dem Telefon nicht abrufbar, aber ohne Aufwand bleiben die Angebote auch seriöser Unternehmen mittlerweile nahezu unauffindbar.
Es sei denn… sie bezahlen.

Es klingt in der Tat fast zu einfach, aber die Kommunen sehen sich nicht einmal geneigt, diese mögliche Leistung zu delegieren, zu gestatten oder zu fördern, da im Grunde der „Zeitgeist“ noch nicht in den Amtsstuben und Unternehmerseelen angekommen ist. Immerhin bieten einige Gemeinden bereits dünne Firmenverzeichnisse an. Dienste wie Meine Stadt, Amazon, Immowelt, selbst Ebay-Kleinanzeigen oder Autoscout würde es ohne das späte Aufwachen des Mittelstandes gar nicht geben, denn sie übernehmen Aufgaben und Leistungsangebote, die eigentlich von Verbänden oder Gemeinden selbst viel günstiger und direkter hätten wahrgenommen werden können.

Natürlich gibt es Ausnahmen wie den Oltimer den ich auch aus München abhole oder die Windkraftanlage, die ich europaweit verkaufen möchte, aber in der Regel ist beim Handel doch weitaus früher Schluss. Wenn ich bei Pkw noch 100 km in Kauf nehme, wähle ich meine Wohnung oder mein Haus doch dort wo ich hinziehe. Wer jetzt eine Wohnung sucht, surft also in 3 Portalen und der Makler muss, wenn er sein Angebot platziert, also auf mindestens einem vorhanden sein. Immobilienportale kamen zustande, weil die Zeitungen nicht in den Immobilienmarkt, der ursprünglich komplett bei den Verlagen lag, investiert hatten.
Das große Geschäft ist komplett an uns vorbeigeschossen und wird mittlerweile woanders gemacht.

Die Wahrheit ist, ich selbst suche meinen Anbieter nach wie vor im Ort und eben ansprechbar aus. Selbst beim Elektroartikel, bei dem ich bei Amazon dann 22 Euro sparen würde. Ganze Branchen radieren sich aus, wie etwa die Drucker, die natürlich alle hätten Bild und Posterdienste anbieten können, der Buchhandel oder Verlage, die schlicht die Entwicklung verpennt haben und kaum sinnvolle Bezahlmodelle anbieten. Stattdessen wird am Leistungsschutzrecht herumgeschraubt und ähnlich wie bei der Musikindustrie soll es dann jetzt der Anwalt richten. Dabei ist man in der Musik schon lange bei Streamingdiensten angelangt und Musiker verlegen sich selbst. Dies wird mit Nachrichten und Bildwerken in der Zukunft ebenso geschehen, wenn sich nicht bald etwas bewegt.

Für all jene, die bundesweit oder länderübergreifend anbieten, machen Portale durchaus Sinn, für den lokalen Anbieter allerdings erschließt sich die bisherige Entwicklung keinesfalls oder zu selten. Daher müssen neue Wege beschritten werden, die dann allerdings auch beispielgebend in jede Gemeinde und jeden Kreis portierbar gemacht werden müssen. Adresspiraten die vorab mögliche Adressen reservieren und stehlen dürfen keine Chance bekommen.

Wenn sich hier ein Trend innerhalb einer Region entwickelt, öffnen sich endlich neue Potenziale gerade für sterbende Innenstädte.

Also ist meine Idee aus der Vergangenheit noch immer eine Zukunftsvision. In diesem Augenblick zahlen diejenigen, die zu investieren bereit sind immernoch an die Falschen und diejenigen ohne Internetmarketing oder mit Billigbastleragenturen bleiben absolut chancenlos im Wettbewerb zurück. Spannend ist dann, wenn in der örtlichen Sparkasse meine Kunden gefragt werden – „Und was investieren Sie ins Internet und Ihre Werbung?“ . Oft folgt dann ein Schweigen und der Kaufmann steht bei mir auf der Matte.

Seien wir einmal ehrlich, wenn unter  auf den offiziellen Seiten Ihrer Stadt und Gemeinde neben den Bürgerservices auch endlich Dienstleister, Waren, Lieferanten, Hotels, Maurer, Zimmerleute, Zahnärzte und sogar Eintrittskarten, die neue Wohnung, Schulfreundverzeichnisse vom Schulverein und das Auto oder einen Elektriker und sogar die Nachrichten der Lokalredaktion zu finden wäre ….dann ist dieser Gedanke wirklich revolutionär weil genial einfach.

Es könnten sich endlich die „Netzwerke“ von Handelnden und Händlern vor Ort bilden, die wirklich einen Mehrwert brächten. Dieser Mehrwert wäre dann nicht nur rein geschäftlich, sondern auch für die Nutzer familiärer und damit für uns alle greifbar. Eine schöne Entwicklung wäre, wenn man durch ein virtuelles Angebot in das „reale Leben“ zurückfindet.

Das Beste daran allerdings, mit minimalsten Gebühren, trägt sich diese Idee ganz von selbst und kann Gewinne bei den großen Anbietern abschöpfen und dann vor Ort neue eigene Umsätze generieren.  Google würde damit ein Stück weit entmachtet und die Preise von Kataloganbietern würden sich ganz fix relativieren. Man könnte sogar werbefrei ohne lästige Popups einmal in der Umgebung nach Arzt und Anwalt oder Ehrenamt suchen. Ganze Handwerkskammern würden endlich Leistungen bieten, die sie derzeit schlicht nicht erbringen. Landwirte aus der Region könnten Ihre Produkte wieder in die Direktvermarktung tragen und Kleinstunternehmen haben weit weniger Werbeaufwand.

Shops könnten entstehen und in „20 min“ frei Haus liefern. Die Möglichkeiten dieser Services sind bis zum Schulfreundefinder und Vereinsregister schlicht enorm. Den frühen Tod von Stayfriends würde jeder wohl verkraften. Lokale Twitterer könnten relevante Meldungen direkt vom Handy etwa über Angebote oder Veranstaltungsreports weitergetragen werden.

Ein neuer Mikrokosmos entstünde, der weitaus sortierter als das derzeitige Internet daherkäme. Völlig neue Geschäftsideen können entstehen und gewinnen einen tollen Kanal der auch durchsuchbar bliebe.  Durch eine Favoritenliste könnte sich jeder Bürger über sein Profil seine Region sogar anonymisiert selbst zusammenstellen. Alter, Familienstand, Vegetarier, und Interessen eingeben, Kultur-, Kinder im Haus, musikinteressierter oder eben Tourist und Ihr Angebot wäre komplett.

Wenn ich etwas nicht finde – ist Google ja nicht vom Erdteller gefallen.

So geht es!

Es würde mich freuen, wenn sich jemand findet, der mit mir diese Idee weiterdenkt und mit mir in Form schmiedet. Solange jedenfalls in denen es „Gründerideen Portale und APPs“ gibt, die auch noch Fördermittel erhalten, um wieder ein Portalmonopol zu schaffen, ist ein langer Weg – zurück zum Geschäft im Ort.

Ein Schulterblick wäre wirklich sinnvoll gewesen, und zwar etwa vor 10 Jahren. Ein Blick nach vorne ist jetzt aber zwingend notwendig geworden. Ich freue mich natürlich besonders über Feedback zu diesem Thema, da es ein Ideenfeuerwerk zu den Details bereits in meiner Sammlung gibt, wenn wir diese Grundlage geschaffen haben. Ja, es ist keine technische Idee, sondern eine politische Vision, die den Zusammenhalt vorausetzt und den Willen Kunden zurückzugwinnen.