Digitalisiertes Handwerk, Handel Dienstleistung – Ein Leuchtturmprojekt.
Vor 7 Jahren habe ich den ersten Beitrag zur Digitalisierung der Region verfasst. Ausgangspunkt war der Gedanke der „Re-Regionalisierung des Netzes“ zugunsten lokaler Anbieter und Angebote. Es ist ein recht langer Weg, den man beschreiten muss. Vorab steht die Aufgabe, auf Probleme aufmerksam zu machen, die wir 2020 erst noch bekommen sollten.
Die vorhandenen Angebote innerhalb meines Landkreises wurden in einzelnen Projekten zwar gelegentlich gefördert und gefeiert, mit Digitalisierung hatten diese einzelnen Ideen allerdings wenig zu tun. Es geht um weit mehr, als ein separates Angebot ins Internet zu stellen. Die Arbeit und das Konzept, um wirklich von Digitalisierung zu sprechen, sind weitaus komplexer. Hauptproblem ist dabei eine kompakte Lösung und Strategie in einfache Worte zu fassen und die Akteure mitzunehmen.
Ich musste lernen, dass ich am besten das Projekt beschreibe, wenn es um konkrete Beispiele ging. Kein Autobesitzer will wissen, wie etwa die Lichtanlage in seinem PKW tatsächlich geschaltet wird.
Die sich ständig verändernden Angebote und Services benötigen ein System, dass flexibel Angebote nutzbar zu macht. Wenn dazu dann noch der Anspruch an nachhaltiger Wirtschaft aufgesattelt wird, ergeben sich mit der Digitalisierung echte Chancen. Es entstehen in jedem Schritt weitere Arbeitsplätze und Geschäftsideen.
Voraussetzung, bei jedem Vorhaben jedoch bleibt der Wille und das Engagement aller Beteiligten. Dass dieser Wille vorhanden ist, zeigen die Vorhaben einiger Unternehmer in der Coronalage. Hier wurde rasant an neuen Vertriebs-, Kontakt- und Arbeitsmöglichkeiten gefeilt und es klappte oft weit besser als gedacht.
All jene, die lediglich auf das Ende der Situation warteten, werden in der nahen Zukunft kaum noch eine Rolle spielen. Es geht nun darum, die aktiven Unternehmer und Verbände zu sammeln und ein Angebot zu schaffen, dass die Leistungen kombiniert oder weiter marktreif ausbaut. Dieses Netzwerk haben wir nunmehr ausgemacht und die Arbeiten haben begonnen.
Wir dürfen also gespannt sein, wann die Zeit kommt, in der jeder Laden der Innenstadt liefert und digital berät. Die Produkte sollen dann nachhaltig transportiert und auch repariert werden. Auch soll regionales Gemüse tatsächlich direkt vom Feld gekauft und geliefert werden. Untersuchungen zeigten, dass damit nicht nur „Online“ Umsatz entsteht, sondern auch tatsächlich eine Rückkehr der Kunden in die Innenstädte zu erwarten ist.
Einbindung von Bürgerbussen in Flächenkreisen in eine Logistik spielen ebenso eine Rolle, wie die Schließung von Lücken im Regionalverkehr. Lieferdienste von Gastronomen können ihr Angebot mit Warenlieferungen über Sammelstellen erweitern und die Datenbank wird Ihnen verraten, ob der Pizzakunde ggf. noch ein Buch oder seine Schuhreparatur erhalten sollte.
Platzreservierungen auf einer Karte von einem Lokal werden selbstverständlich werden. Mitkaufzentralen und Jobbörsen, in denen man freie eigene Kapazitäten und anbietet, werden ebenso möglich werden, wie tatsächlich gute Bildungsangebote in digitaler Form. Leider mangelt es an diesen Inhalten derzeit enorm, wie ihnen Schüler und Eltern bestätigen werden.
Selbst Vereine und das Ehrenamt können eine kleine Revolution vertragen und durch den Verzicht auf Treffen werden enorm viele Kilometer und Ressourcen gespart.
Auch werden Vereine in einer Weise professionalisiert werden, die viel wirkungsvolleres Arbeiten und neue Leistungen anbieten kann. Jede Region kann dann automatisch Teil einer Liefer und Werbegemeinschaft werden und abermals Mittel und Energie sparen.
Von der öffentlichen Hand werden mit SmartCity Projekten im Verlauf ebenfalls weitere Dienste angeboten, die heute kaum vorstellbar sind, selbst für all jene, die eine Digitalisierung bedauerlicherweise für nicht wichtig gehalten hatten.
2020 ist damit also auch ein Jahr geworden, in dem wir die Dinge neu denken und unsere Defizite im Vergleich zu anderen Ländern aufzuholen beginnen.