2022 es lebe das Bewegtbild!

Während die Zahl der hochwertigen Aufträge für Video und Film großer Unternehmen zu realisierbaren Marktpreisen mit dem Aufwand anstieg, dümpelt der Markt, dort wo er wichtig wäre, wieder ab in „Eigenbauten“.

Wer kennt sie nicht, die teilweise peinlichsten Facebook und Instagramclips, mit miesem Ton, ohne korrekte Beleuchtung, hin gestammelt, oder noch besser verwackelte Schwenks durch unaufgeräumte Büros oder Landschaften. Verwackelter Schrott also, den derzeit alle machen, damit ist es weder etwas Neues, noch ein Alleinstellungsmerkmal.

„Ach, das bekommt unser Praktikant schon hin“

Zunächst einmal mangelt es klar meist sichtbar an der Vorbereitung, da Redaktionspläne offensichtlich auf eben diesen Kanälen oftmals gar nicht vorhanden sind. Während es selbst kleine Unternehmen schaffen, eine spannende Geschichte zu erzählen, wenn sie dann Beratung genossen haben, schmirgelt man oft, gerade im Mittelstand, an der Unterkante des Erträglichen.

Selbst öffentliche Verwaltungen gehen inzwischen den Weg der professionellen Darstellung und scripten Ihre Bewegtbilder und Filme. Dazu bedarf es einiger Kenntnisse und Mühen, bevor überhaupt ein Stativ steht. Sowie einem Unternehmen aus dem Markt mit aktueller Technik und Kenntnissen der bestehenden Regeln.

Vergleichen wir einmal den Markt vor dem Netz und heute, zieht es einem die Schuhe aus.
Für eine in der Reichweite begrenzte Printwerbung oder einen Presseartikel wurden tausende Euros ausgegeben, ebenso für Flyer, oder das noch vergängliche Plakat gar Zehntausende Euro.

Heute hingegen trauen sich einige Unternehmen in ein Internet, das für sein unvergängliches Gedächtnis bekannt ist, und sitzt ohne Mikrofon in grauenhaftem Licht und säuselt in sein neuestes iPhone in der Überzeugung, die Automatik wird es richten.

Sind wir anspruchsloser geworden? Eher nein, denn aus meinem Bekanntenkreis, unter dem sich auch namhafte Influencer mit einem Millionenpublikum befinden, weiß ich, dass dort sehr teure Ausrüstung am Start ist und ein Konzept dahintersteht, sogar selbst der winzigste Werbepartner klare CI Vorgaben erfüllt sehen will.

Hierbei kann man von 2000 bis 3000 Euro Starthardware ausgehen, inklusive Schnittrechner, bis hin zu 15 bis 20.000 Euro für ein kleines Studio.

Damit ich korrekt verstanden werde, es geht nicht darum, die Kreativität zu kritisieren, es mit dem Influencer Look zu „probieren“, sondern den Versuch schlecht zu „kopieren“.

Was genau macht einen Influencer aus, wenn er seinen Account aufbaut? Exakt, die eigene Marke, dies kann Humor, Fashion, live Style oder eben Gaming und Sachkunde sein.
Dort also ist es interessant, wo man seinen Kaffee trinkt und dabei ein Selfie postet.
Aus dem Office wirken diese Nummern eher gegenteilig.